Hey zusammen, wie der ein oder andere mittlerweile mitbekommen hat bin ich aktiver Crossfitter, Nein, ich mache das nicht weil ich meine Urinstinkte wecken lassen möchte oder weil es mir gefällt mich täglich anbrüllen zu lassen. Auch finde ich Aussagen wie Weichei eher für unangepasst in Boxen.
Es geht um Teamgeist, seine Leistung zu verbessern ein besseres Körpergefühl für sich zu entwickeln und vor allem dem eigenen Schweinehund den Kampf anzusagen.
Daher bin auch ich nicht vollkommen unvoreingenommen, aber ich finde es gut als Allrounder, der mittlerweile über die Jahre sehr viele verschiedene Sportarten (Fussball, Handball, Kickboxen, All-Style-Karate, Mountainbiken, Skifahren, Inlinern, klassiches Fitnessstudio, Laufen, Hindernislaufen etc.) ausgeübt hat, sagen zu können das es fast keine bessere Alternative gibt sowohl Herz und Kreislauf zu festigen, seine Muskulatur zu stabilisieren und das unter Aufsicht!
Letzes Jahr hat mich ein kleiner Bandscheibenvorfall erwischt, leider sitze ich auch den ganzen Tag zu meist gegen 10 -12 Stunden vor dem Rechner und Tippe unverständliche Zeichen zu tausenden in den Flimmerkasten. Wenn die Tippse vorüber ist kann es auch noch dazu kommen das diverse Onlinegames und Shooter den Abend füllen können wenn man mal wieder nichts anderes zu tun hat. Quasi weiter sitzend. Ich liebe es aber auch an die frische Luft zu kommen. Mountenbiken, Laufen, Skifahren, Bouldern, Inlinern, Paintballspielen und was einem sonst noch einfällt. Meistens habe ich auch den Drang dazu es etwas zu übertreiben und somit – meine Crossfiter Kollegen der Box Kulmbach können das bezeugen – artet es ab und an mal in dem einen oder anderen Unfall aus. 😉
Aber ich lenke zu sehr vom Thema ab. Ich habe heute durch Zufall einen Blogeintrag vom Stern gelesen. Alexandra Kraft, scheinbar (ich spekuliere) selbst nie in einer Crossfit Box teilgenommen da sie über Preise in New York schwadruliert die 100 Dollar oder mehr kosten können. Abwertend über – als Drillsergeant betitelte – Trainer oder gar Weicheiermentalität. Für meine Verhältnisse finde ich diesen Artikel ziemlich belustigend, Crossfit kommt viel härter rüber als es ist. Natürlich kann es sein das es mal lauter wird, aber das dient der Motivation – wie es auch im Blogeintrag von Alexandra richtig, aber auch abwertend erkannt wurde. Um die letzen Reserven den Schweinehund aus seinem Häuschen zu jagen fehlt einem selbst ab und an die Überwindung und da kommt der Teamgeist der Crossfitter heraus. Anfeuern, nicht locker lassen und seine Mitstreiter so lange unter die Arme kitzeln bis die letze Übung, die letze Wiederholung vollendet wurde. Gehört dazu, egal bei welcher Sportart. Ich kann nicht im Wettkampf ab der Hälfte aufhören und gehen. Ich werde auch bei einem Turnier vermeiden vorzeitig auszuscheiden oder im Fall eines Läufers einen Marathon nicht nach 10 Kilometern abbrechen. Im Fall von Crossfit ist jedes WOD sein eigener kleiner Wettkampf, in meiner Leistungsgruppe. Kann ich keine Liegestütze mache ich sie auf den Knien. Kann ich keine Klimmzüge, gehe ich an die Ringe und skaliere mir mein Gewicht so zu Recht das ich es schaffe mein WOD durchzuhalten. Natürlich sollte das Ganze auch anstrengend sein, immerhin will man keine 2Stunden dafür in Kauf nehmen.
Wenn ich dagegen Abschnitte wie den folgenden Lese, weiß ich wirklich nicht ob sich Alexandra schon ernsthaft mit der Materie beschäftigt hat.
Heute dagegen ist Fitness harte Arbeit. Der Spaß ist vorbei. Es geht um maximalen Muskelaufbau in kürzeste Zeit. Doppelt gut, wenn das alle noch in die Mittagspause passt. Es gilt: Kein Schmerz, kein Gewinn.
Das Prinzip ist einfach und schmerzhaft. Durch systematische Überbelastung soll maximaler Trainingserfolg erzielt werden. Ob das gesund für Muskeln, Herz und Kreislauf ist, hat noch keiner vernünftig belegt. Die Zahl der Anhänger wächst aber trotzdem dramatisch. Das wird auch nicht davon gebremst, dass zahlreiche Kardiologen vor der Überlastung, vor allem für Ungeübte, warnen.
Lustig ist das längst nicht mehr. Wer nicht durchhält, gilt als Weichei. Und wer es lieber entspannt mag, als Zeitverschwender. Wenn ich theoretisch in sieben Minuten fit werden kann, warum soll ich dann eine halbe Stunde meiner wertvollen Zeit dafür hergeben? Der perfekte Sport für ein Land wie die USA, in dem es für Arbeitnehmer keinen gesetzlichen Urlaub gibt.
Der Schlusssatz verrät alles 😉
Und umso öfter ich dabei zuschaue, umso sicherer bin ich, dass Cross Fit nichts für mich ist.
Alle Sportarten haben ihre Eigenheiten, alles macht unterschiedlich Spaß und fördert, fordert seinen Körper. Aber man sollte nicht so herablassend über eine Sportart schreiben die man selbst nur aus der Ferne beäugt.